Verwobene Identitäten

Datum: 28.02. - 21.03.2025

Identität ist fließend, entwickelt sich ständig weiter und wird von den Orten, an denen wir leben, den Kulturen, denen wir begegnen, und der Geschichte, die wir in uns tragen, geformt. Interweaving Identities ist der Höhepunkt eines vierwöchigen Künstleraufenthalts, der der Frage gewidmet war, wie persönliche und kollektive Identitäten in der dynamischen, multikulturellen Landschaft Berlins verhandelt werden.

Durch unterschiedliche künstlerische Praktiken untersuchen Lady Gaby, Jingwen Yao, YunXuan Yang, Tatiana Bulanova und Alice Brunello Luise Themen wie Herkunft, Zugehörigkeit und Transformation. Ihre Werke spiegeln intime Dialoge mit ihrer eigenen Geschichte wider und setzen sich gleichzeitig mit dem breiteren sozialen Gefüge der Stadt auseinander.

Diese Ausstellung lädt dazu ein, darüber nachzudenken, wie Identitäten durch Bewegung, Erinnerung und Verbindung miteinander verwoben sind. Während sich Berlin selbst weiter verändert und seine kulturelle Landschaft neu definiert, fragt Interweaving Identities: Wie finden wir uns an einem Ort des ständigen Wandels wieder?

Wir laden Sie ein, diese Erzählungen zu erkunden und sich an der Diskussion zu beteiligen.

Lady Gaby

Land: Australien.

Mitwirkende: Ton-Installation, Mixed-Media-Installation, Aluminiumfolien-Skulpturen.

 

Kunstwerk: ‘Greetings’, ‘Unity’, Limbs and Body Parts’.

‘Greetings’ - Berlin, die Stadt, in der jeder eine andere Sprache, Kultur und einen anderen Glauben hat. Um diese Reise mit Ihnen zu beginnen und Ihnen zu helfen, unsere Geschichten und unseren Ausgangspunkt zu verstehen, haben wir Grüße in unserer eigenen traditionellen Muttersprache aufgenommen.

 

‘Unity’ - Wir verflochten Hände, Haare, Arme und Finger und webten unsere Körper zu Collagen, die die fließende Natur der Identität widerspiegeln. Durch Zusammenarbeit fanden wir Einheit – nicht als etwas Festes, sondern als etwas, das sich ständig weiterentwickelt. Allzu oft wird die weibliche Form auf eine Objektivierung reduziert, wobei ihre wesentliche Stärke und Bewegung übersehen wird. Indem wir die Sichtbarkeit zurückerobern, ehren wir den Körper als Ganzes - ein Gefäß für Geschichte, Zugehörigkeit und Transformation. In Berlin, wo Kulturen verschmelzen und Identitäten sich verschieben, laden uns diese Arbeiten dazu ein, uns nicht isoliert zu sehen, sondern in den Räumen, in denen wir uns verbinden und neu definieren, wer wir sind.

 

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Jingwen Yao

Land: China.

Mitwirkende: Mixed-Media-Installation.

 

Kunstwerk: ‘Stories of Names’.

‘Stories of Names’ beschäftigt sich mit den sich entwickelnden Namen und Identitäten von fünf Künstlern mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund. Geprägt von Migration, kulturelle Veränderungen und Lebenserfahrungen, wandeln sich ihre Namen und markieren Kapitel ihrer Reise. Bei ihrem Treffen in Berlin verweben die Künstler ihre Geschichten miteinander und erforschen, wie Namen Echos von Herkunft, Zugehörigkeit und Selbstdefinition tragen. Durch diese Erzählungen reflektiert das Kunstwerk die Rolle von Namen bei der Gestaltung der Identität, der Förderung der Zugehörigkeit und der Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart.

 

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Alice Brunello Luise

Land: Italien.

Mitwirkende: Mixed-Media-Installation.

 

Kunstwerk: ‘Ex Voto: Fractured Devotions’.

Eine künstlerische Erkundung von Identität, Abwesenheit und Widerstandsfähigkeit. Verwurzelt in der italienischen ‘Ex Voto’-Tradition, verwandelt meine Arbeit Hingabe in Aktion. Eine leere Krippe, schwebende Körperfragmente, Symbole der Sehnsucht, des Glaubens und der Handlungsfähigkeit. Da ich an Endometriose leide, sah ich mich mit der Unmöglichkeit der Mutterschaft konfrontiert. In Berlin war ich über das Beten hinaus bereit, eine IVF-Behandlung zu versuchen. Die leere Wiege steht sowohl für Verlust als auch für Transformation. Diese Installation lädt zum Nachdenken über Erinnerung, Herkunft und den Mut ein, über den Glauben hinaus zu handeln, und erforscht, wie Identität durch das geformt wird, was wir anbieten, zurücklassen und hoffen, zu werden.

 

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YunXuan Yang

Land: Taiwan.

Mitwirkende: Video.

 

Kunstwerk: ‘Witches Can’t Fly’.

‘Man wird nicht als Frau geboren, sondern man wird es.’ Simone de Beauvoir, Das zweite Geschlecht. (1949)

Weiblichkeit ist nicht angeboren, sondern konstruiert, ein Wert, der zugewiesen wird, und nicht eine Essenz, die man besitzt. Dieses Werk spiegelt die Perspektive ostasiatischer Frauen wider, die sich in einer westlichen Avantgarde-Stadt wie Berlin im Prozess der Entflechtung ihrer Identität befinden. Es ist nicht nur ein Monolog des Geschlechts, sondern eine Reflexion, die über Alter, Ethnie und Klasse hinausgeht. Wenn wir die Identität abstreifen, die uns die Gesellschaft auferlegt hat - bleibt dann noch das Ich übrig?

 

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Tatiana Bulanova

Land: Russisch.

Mitwirkende: Acryl-Würfel, Drucke auf Folien, elektrische Kerze.

 

Kunstwerk: ‘Hands On’.

Der Frauenkörper, so zerbrechlich er auch erscheinen mag, ist äußerst widerstandsfähig - er erträgt Krankheit, Erschöpfung, harte Arbeit und den unerbittlichen Kampf um Selbstverwirklichung. Diese Kämpfe formen uns, machen jede Geschichte einzigartig und weben gleichzeitig tiefere Verbindungen zwischen uns. Ähnlich wie Berlin, eine Stadt, die sich der Transformation und Neuerfindung verschrieben hat.

Die Bilder erinnern an eine Versammlung um ein Feuer, ein Symbol für Wärme und Zugehörigkeit in einem neu gefundenen Zuhause - ein Ort, an dem gemeinsame Erfahrungen wertvolle menschliche Verbindungen schaffen.

 

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Hier ein kleiner Einblick in die ausgestellten Werke:

 

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